Alte Technik, die fasziniert

Die Schienen bei der normalen Eisenbahn sind 1435 mm auseinander. Für enge, gewundene Gebirgstäler z. B. ist das zu breit. Da ist die schmale Spur kleiner als 1435 mm besser und auch billiger. Sie kommt einfach besser um die Kurven.

So ähnlich dachte wohl auch das kuk Kriegsministerium zu Zeiten der alten Monarchie. Eine Wiener Baufirma betrieb damals in Bosnien eine kleine Eisenbahn. Spurweite 760 mm. Die war dem Ministerium grad recht und so ordnete es an, dass die Schmalspurbahnen im Reich in dieser Spurweite zu bauen seien. Basta! Und so kommt es, dass man die „bosnische Spur“ mit ihren 760 mm in den ehemaligen Ländern der Donaumonarchie findet – bis heute.

Lok S12

Lok S12

Hat Geschichte geschrieben: Dampflok S12 der Salzkammergut-Lokaleisenbahn (SKGLB), Baujahr 1906. Sie zog 1957 den letzten Planzug auf der SKGLB. Der alten Schmalspurbahn zwischen Salzburg und Bad Ischl trauern bis heute noch viele nach, fuhr auf ihr doch sogar Kaiser Franz Josef zur Kur nach Bad Ischl (der kaiserliche Salonwagen hat die Zeiten überdauert).

Nach langem „Auslandsaufenthalt“ kam sie wieder zurück in die alte Heimat. Der Club 760 kaufte sie, brachte sie wieder ans Laufen. Auf der Taurachbahn fährt sie weiter.

Lok D40

Diesellok D 40

Starke Maschine aus Kriegszeiten: Diesellok D 40/VL1, Ex-Heeresfeldbahn HF 200 D, Baujahr 1942.

Lok D40

Die schwarzen Flaschen auf den Umläufen künden von einer Besonderheit: Der schwere, 200 PS starke Dieselmotor startet mit Druckluft wie sonst bei Schiffen und U-Booten üblich. Nach 1945 verblieb die HF 200 D in Österreich und führte bei der Salzkammergut-Lokaleisenbahn als D 40 (und einzige Diesellok) vor allem Güterzüge. Seit 1986 gehört sie dem Club 760.

Heute ist die Kriegslok auf der Taurachbahn nur noch für friedliche Zwecke unterwegs, beim schweren Verschub etwa. Sie ist auch die „Feuerwehr“, wenn einer unserer alten Dampfloks vor voll besetztem Zug liegen bleiben sollte. Ist zwar noch nie passiert, aber sicher ist sicher. Im Winter dient sie als Schneepflug und schafft freie Gleise für unsere Advents- und Weihnachtszüge.

Draculinchen

Bild: Gunter Mackinger

Draculinchen

CFF 764-219 „Draculinchen“

Feine Technik auch im Kleinen: Die rumänische Waldbahnlok CFF 764-219, Baujahr 1917, Spitzname Draculinchen.

Sie repräsentiert die kleinen unter den Schmalspurdampfloks. Heute gehört sie dem Club 760 und führt ab und an Kurzzüge auf der Taurachbahn. Sie hat viele Freunde. In ihrer Heimat Rumänien gab es früher zahlreiche Waldbahnen. Sie sind fast ausgestorben – oder zur Museums- und Ausflugsbahn geworden.

So betreibt unser Clubkollege Georg Hocevar in der früher österreichischen Bukowina für Touristen die 760-mm-Waldbahn Moldovița.