Wilde Diskussionen um die Murtalbahn prägten den Sommer 2021 im oberen Murtal und im Lungau: Man erwäge, auf Bus umzustellen, wurde Hermann Schützenhöfer, Landeshauptmann der Steiermark, zitiert. Als dann noch ein Triebwagen nach einem Unfall in die Mur stürzte, kochte die Gerüchteküche hoch. Inzwischen hat sich der Pulverdampf verzogen.
Von den Politikern längs der Murtalbahn, aber auch aus Graz und Salzburg kommt ein klares Bekenntnis zum Erhalt der Bahn.
Aber nun 2023?
Viele Vorschläge aus Murau zur Modernisierung verschwanden „irgendwo“. Ein paar Verbesserungen gibt es wohl: So fährt ein Regionalexpress am Abend und ein neuer Radlzug. Den bis Mauterndorf weiterzuführen, wie von Dr. Emil Hocevar vorgeschlagen, blieb aber außen vor. Fünf Millionen Euro sind für Strecke und Fuhrpark eingestellt, zu wenig, finden Fachleute.
Ab 2025 wird Unzmarkt mit dem Bau der Koralmbahn wieder Knotenpunkt. Die Murtalbahn entsprechend anzubinden, gelänge nur mit einer Elektrifizierung, am günstigsten mit 1500 Volt Gleichstrom, meinen Kenner der Bahn wie Dr. Hocevar. Mögliche Geldquellen dafür wurden aber nicht geprüft (siehe kommende Ausgabe der Information 760). Und ob Pläne u.a. des Fraunhofer Instituts, Wien, mit einem neuen Gebindesystem wieder Holzverkehr auf die Bahn zu bringen, Erfolg haben, sei dahin gestellt.
Wie sicher ist die Zukunft der Murtalbahn? Noch passiert der Triebwagenzug (VS43 und VT33) die Murbrücke bei Tamsweg und hält gleich an der Haltestelle St. Leonhard.